Es gibt Bauprojekte, die sind einfach, und dann gibt es solche, bei denen man wortwörtlich in die Tiefe geht. Eines unserer Abenteuer führte uns zum Bahnprojekt Neubaustrecke Stuttgart – Ulm, genauer gesagt in den Abschnitt PFA 2.1 a/b „Albvorland“, mitten in die Große Wendlinger Kurve. Dort galt es, einen 9,4 Meter tiefen Pumpenschacht mit vier leistungsfähigen Tauchpumpen zu bestücken. Eine nicht ganz alltägliche Routine.
Vier Pumpen für den perfekten Flow
Die Herausforderung: Wasser muss weg – und zwar aus drei verschiedenen Quellen. Unsere Lösung: Vier Pumpen, eine davon als Reserve. Jede hat ihre ganz spezielle Aufgabe:
- Pumpe 1 (19 l/s) kümmert sich um das Regenwasser – weil der Himmel manchmal doch mehr liefert als gewünscht.
- Pumpe 2 (22 l/s) übernimmt das Grundwasser – denn trocken bleibt es selten.
- Pumpe 3 (11 l/s) sorgt für das Wasser aus Graben und Gewässer – weil irgendwo ja immer etwas herumschwappt.
- Pumpe 4 (22 l/s) steht als Reserve bereit – falls eine der anderen mal Urlaub macht.
Jede Pumpe ist ein kleines Kraftpaket mit 4 kW Leistung und hängt an einem cleveren Aufholsystem. Das bedeutet: Sollte sich, wider erwarten, doch mal eine verabschieden, kann sie bequem per Kette aus dem Schacht gezogen werden. Ganz ohne Tauchgang.
Und sonst so?
Damit das Ganze reibungslos läuft, wurden separate Druckleitungen verlegt, die das Wasser mit nur 10 Metern Förderhöhe abtransportieren. Klingt nach wenig, aber hier zählt Qualität, nicht Quantität. Zusätzlich haben wir in der Anlage einen DN 250er Schieber installiert.
Wie ganz genau unsere Anlage dort arbeitet, bleibt vorerst noch ein Geheimnis, denn die Steuerung kommt in diesem Fall leider nicht von uns.
Alles eingebaut – und jetzt?
Nach schweißtreibenden Tagen, ein paar kleineren amüsanten Überraschungen und jeder Menge Teamarbeit steht die Anlage nun da, als wäre sie schon immer ein Teil der Landschaft gewesen. Und während die Züge künftig durch die Große Wendlinger Kurve rauschen, sorgt unsere Hebeanlage diskret und zuverlässig dafür, dass kein Tropfen Wasser da bleibt, wo er nicht hingehört.
Mission erfüllt – und wir freuen uns schon auf das nächste Abenteuer!